[Hardware] Ankündigung Vorbestellung A1222

[McFly]

@ThorstenS
hmmm, was soll ich von Deinem Post halten?
ich weiß nicht ganz genau was Du meinst, denn auf der einen Seite sagst Du das "Thema AMIGA ist durch"
auf der anderen Seite interessierst Du Dich für "Software entwickeln für Amiga OS4" ?
und zu guter letzt Deine Signatur "Amiga User seit 1994".
Vielleicht überdenkst Du das alles nochmal
Wenn für mich etwas "durch" ist, dann lege ich es ad Acta, fertig.

[cgutjahr]

Es ist m.E. völlig müßig, zu diskutieren ob irgendjemand weniger idiotische Hardware-Projekte als A-EON hätte zustande bringen können. A-EON und deren Produkte versuchen nämlich ein Problem zu lösen, das 2008/2009 gar kein Problem war - damals gab es die SAM440-Rechner von ACube (ab 2010 dann den SAM460). außerdem war eine Portierung auf PPC-Macs in Arbeit - wie gut Letzteres für OS4 hätte sein können, hat man an MorphOS gesehen. Ja, nichts davon ist perfekt - aber als Hardware-Basis für OS4 hätte das locker noch viele Jahre ausgereicht. Wie sich der sündhaft teure X1000 dann 2012 gegen 6-7 Jahre ältere, gebrauchte Mac-Hardware geschlagen hat, kann man an diesen Benchmarks sehr schön sehen: erbärmlich.

Das tatsächliche Problem von OS4 war 2008/2009 dass fast das komplette ursprüngliche Entwickler-Team entweder schreiend davongelaufen war oder zumindest die Arbeit niedergelegt hatte - weil versprochene Zahlungen ausgeblieben sind und praktisch niemand außerhalb von Hyperion mit dem Gerichtsverfahren einverstanden war. Die Friedens waren nur noch da, weil zwischenzeitlich Trevor Dickinson ihre Gehälter bezahlt hat. Bis zum Erscheinen des X1000 hatten diverse Entwickler den weiteren Vertrieb ihres Codes wegen Vertragsbruch (keine Bezahlung) untersagt, einer davon sogar per einstweiliger Verfügung. Seit mindestens 10 Jahren ist OS4 kein legales Produkt mehr und mehr oder weniger ein wandelnder Zombie.

A-EON und deren Produkte haben absolut nichts zur Lösung dieser tatsächlichen Probleme beigetragen, sie nehmen einfach nur die zahlungswilligen OS4-Fans selber auch noch aus und helfen die tatsächliche Misere zu verdecken: so lange Aktivität herrscht und weitere vielversprechende Produkte in Aussicht sind, kann sich ein Anbieter im Amiga-Markt nämlich so einiges erlauben - die Forum-Guerilla wird die Kritiker schon niederbrüllen. Das hat so lange funktioniert, bis der Karren unwiederbringlich gegen die Wand gefahren war. Jetzt dürfen wir uns auf Matthew Leamans "System V54" freuen.

(Disclaimer: Ich freue mich nicht auf System V54, das nennt sich Sarkasmus. Ich vermisse auch Alan Redhouse ganz bestimmt nicht)

[AntonP]

(Disclaimer: Ich freue mich nicht auf System V54, das nennt sich Sarkasmus. Ich vermisse auch Alan Redhouse ganz bestimmt nicht)

Schon klar, aber trotzdem ist es undifferenziert, wenn du so tust, als sei A-EON alleine für das Scheitern von AmigaOS4 zuständig gewesen, zumal du ja selbst öffentlich verlautbart hast, dass die Performance deines SAM-Systems der Grund war, sich von AmigaOS4 endgültig zu verabschieden. Was jetzt?

Jetzt so zu tun, als ob bis zu Trevors "Eintritt" alles ok war (und dann selbst wiederum auf Hyperion zu verweisen) ist halt etwas inkonsequent. Bis zum X1000 (den ich damals auch nicht gekauft habe und dessen Preisgestaltung wie gesagt der Grund für meine längere AOS4-Pause war - der von dir gelinkte Benchmark war ein Zusatzgrund dafür) gab es halt nur Vaporware, ACube-Systeme, die langsamer waren als die Eytech AmigaOnes und ein nicht zustande gekommener MacMini-Port. Ich kann jetzt nicht erkennen, wie an dieser Situation Trevor/A-EON Schuld waren. A-EON/Trevor haben dann in Folge die Situation auch nicht gerettet, schon klar, aber bis zum X1000 war die Situation doch auch nicht wirklich besser (und mit dem X5000 wurde zumindest einiges korrigiert). Trevor hat weder den Mac-Port verhindert, noch hat er ACube davon abgehalten, die SAM-Reihe weiterzuentwickeln. Er hat seine Vorstellung von einem AmigaOne-System durchgezogen. Das mag man mögen/kaufen oder auch nicht.

Was nicht heißt, das ich jetzt alles für ok befinde. Und nein, auch ich freue mich nicht auf System54. Aber für mich ist das ganze ein Hobby, keine Weltanschauung. Solange ich noch Spaß habe, mich mit AOS4 bzw. einem Nischensysteme zu beschäftigen, werde ich das machen und mein X5000 ist bis jetzt trotz allem das System, auf dem ich am meisten Spaß damit hatte. Das kann sich in Zukunft natürlich auch ändern, es gibt wahrlich Wichtigeres im Leben. Nur würde ich dann nicht weiterhin als Dauerkritiker in Foren verbleiben und versuchen, andere von meiner Sichtweise zu überzeugen, sondern mich einfach verabschieden oder mich mit anderen Aspekten der Amiga-Welt beschäftigen.

[OlafSch]

@AntonP

Aeon bzw. Trevor D. sind sicher nicht allein schuld aber sie haben eine Richtung fortgeführt die absehbar nur zu einer weiteren Stagnation geführt hat

[AntonP]

@AntonP

Aeon bzw. Trevor D. sind sicher nicht allein schuld aber sie haben eine Richtung fortgeführt die absehbar nur zu einer weiteren Stagnation geführt hat

Die Richtung (PPC) war aber auch durch das OS vorgegeben.

[Cyborg]

Die CPU ist doch gar nicht das Problem

[AntonP]

Die CPU ist doch gar nicht das Problem

Nicht das Hauptproblem, aber nachdem PPC im Dekstopbereich seit Apples Ausstieg keine Rolle mehr spielt, schon eine gewisse Hürde, zumindest wenn es um eigens für das OS gefertigte Hardware geht. Auf ARM oder X64-Basis gibt es genug Referenzsysteme, auch sehr günstige, die man verwenden kann.

Aber ja, ich glaube auch, dass man aus der PPC-Schiene mehr herausholen hätte können (auch in Bezug auf erschwingliche Hardware). Ich habe mich nur drauf bezogen, weil ich annehme, dass Olaf das mit der "fortgeführten Richtung" gemeint hat (das Festhalten an PPC).

Für den Umstand kann Trevor nämlich nichts (für andere Fehlentscheidungen schon, siehe Tabor), auch die Hardwarehersteller davor mussten sich natürlich am Umstand orientieren, dass AOS4 auf PPC läuft. Damals (also zur Zeit des X1000) hatte er noch keinen Einfluss auf den Kernel und der X1000 war ja quasi ein Gemeinschaftsprojekt mit Hyperion (zumindest was Ben betrifft), also auch von einem Teil von Hyperion so gewollt.

[OlafSch]

Die CPU ist doch gar nicht das Problem

Die CPU bedeutet die Entwicklung von "Custom Hardware" die automatisch teurer ist. Die Frage ist nur wieviel. Insofern ist es ein Teil des Problems. Vor allem müßte es ein Konzept geben wie man den Markt wieder vergrößern will. Oder z.B. eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Feld wie Desktop Video mit spezifischer Hardware und Software.

[OlafSch]

@AntonP

Inwieweit eine Portierung auf eine andere Plattform technisch bzw. rechtlich jemals eine Option war kann ich nicht beurteilen. Insofern ist es reine Spekulation meinerseits. In jedem Fall hätte Tabor (wenn 2018 bereits lauffähig) zu diesem frühestmöglichen Zeitpunkt veröffentlicht werden müssen. Dann hätte man zumindest die vorhandenen User bei der Stange halten können. Die Idee den Markt durch neue Anwender zu vergrößern halte ich so oder so für wenig realistisch.

[imagodespira]

Wenn ich so sehe wie viele X5000 im letzten Jahr neu im Umlauf gegangen sind, dann ist der Markt an sich im kleinen Rahmen da. Die Preise sind nur absolut falsch gewählt. 3000,- , damit kann man keine User Basis aufbauen. Und selbst die alten Preise um die 2500,- sind absolut dämlich und gierig. Besonders wenn man langfristig arbeitet. Und ich glaube auch nicht, dass sie so hoch sein müssten. Schon ein Gehäuse über 100,- und zusätzlich noch eine teure Boing Ball Gravierung sollte zu denken geben (hab eben das hier für 46,- Euro bestellt, klein und schmal und schick: https://www.mindfactory.de/product_info ... 75548.html)

Wir haben ja ab und an Kontakt mit Matthew gehabt und oft ging es nur um seinen "Break Even" oder wie viel Geld investiert wurde (RadonHD V5 Grafiktreiber zig tausende, aber funktioniert nicht. Verkauft wird fleißig weiter. ca. 8000,- Octamed? Hallo? Die unsinnige Enhancer Philosophie, Geld Verbrennung pur und immer noch wird immer geredet wie teuer es war anstatt zu reflektieren und auch mal etwas neu zu denken... weiter und tiefer und teurer ins Loch).

Ich denke immer noch, dass für ca. 1500,- etwas gutes gebaut werden könnte. PPC ist für mich in Ordnung, die Diskussion über andere Sachen ist sinnlos. Denn wie 68k einfach 68k hat, haben wir nun mal PPC und Fehlentscheidungen hin oder her, wir werden nicht von Zauberhand auf einmal ein OS4 in X86 oder Arm haben. Also müssen wir damit leben und gut.

Von 500,- für ein Komplettsystem zu reden, kam mir schon bei Release seltsam vor. Grafikkarte (selbst bei damaligen Preisen), Ram, Tower, Netzteil... was ist dann noch übrig für ein selbst entwickeltes Board. 1000,- wäre schön, 1500,- halte ich heute fast für nötig (gefällt mir nicht, aber ich kann das akzeptieren).

Der X1000 hat für mich eine gute und brauchbare Geschwindigkeit. Was mein Problem ist, ist die fehlende oder halbherzig umgesetzte Software. Das wäre in den letzten 10 Jahren lösbar gewesen. Da braucht mein kein neues OS und keine neue Hardware (außer für neue Kunden natürlich!).

Ich will den schwarzen Peter auch nicht komplett auf AEon schieben. Aber das Geld was falsch investiert wurde, hätte man sicher besser anlegen können. Keiner braucht einen Enhancer, da sin 20 sinnlose Tools drin und keiner weiß durch das Paket was wirklich genutzt wird. Aber es wird weiter programmiert und bezahlt. Bei AEon bemängle ich das mehr als bei anderen weil mit Geld herumgewirbelt wurde aber nichts dabei heraus kam (Trevor eingeschlossen). Libre Office? in den gefühlten 30 Jahren Entwicklungszeit hätten wir schon ein kleines kommerzielles Programm was für den Hobby Bereich brauchbar wäre und wir bereit wären jährlich für ein Update zu zahlen. Browser wäre auch ein Projekt gewesen, aber das wollte man auch nicht angehen. Wir kaufen lieber Octamed Quellcode und machen nix daraus Ankündigungen und Posaunen aber nur heiße Luft in den letzten Jahren. Der X1000 hätte eine Warnung sein müssen und kein Anstoß noch unsinnigere Projekte anzustoßen.

Ich selber hätte gerne in den nächsten Jahren eine neue Hardware, aber halt kein A1222 sondern ein würdiger X1000 Ersatz der bezahlbar ist und nicht so groß wie ein Kühlschrank

A1200 + Classic: Ich beschäftige mich in letzter Zeit viel mit meinem Amiga 1200 und es macht schon Spaß aber ich komme oft an die Grenzen. Turbokarte wäre schön (hab nur RAM), Indivision hab ich drin. Netzwerk fehlt mir. USB zum Datenaustausch auch. Der Kram ist auch Schweine teuer. Wenn ich den X1000 nach einer A1200 Session starte merke ich wie flink alles ist, dass Internet wenigstens rudimentär läuft und USB und und und... Eine Vampire Standalone kostet fast 700,-. Günstig ist auch was anderes. Hier werde ich nie den Odyssey Browser Stand erreichen. Grafikbeschleunigung in 3D halbwegs aktuell? Fehlanzeige. 720p? Nein, danke! Ich will die Kiste nicht schlecht reden, aber aus NG User Sicht ist auch das nicht die Offenbarung. Wenn FPGA, dann würde ich gerne andere Cores auch nutzen wollen... der Mister ist komplett auch 600,- derzeit. Kein Schnäppchen und da werden ganz andere Einheiten als bei uns hier verkauft. Und nein, ich möchte keinen Raspberry Pie, hatte ich. Ist Murks und machte mir keinen Spaß. Gleiches für Emulation am PC. Habe Amiga Forever 10 vor ein paar Tagen probiert. Macht mir keinen Spaß. Ich verstehe den Reiz, aber aus NG Sicht ist man anderes gewöhnt. Auch wenn vieles Kacke läuft Bei Classic scheint es oft nur um mehr CPU Power zu gehen. Aber mehr machen außer Sysinfo kann man damit nicht. In den ganzen Jahren Vampire und Co. hab ich nichts gesehen was wirklich einen Mehrwert bedeutet. Außer die Verfügbarkeit und neue Hardware als Ersatz zu den alten Kisten (was natürlich Mehrwert genug ist, wenn nicht immer nur Schwanzvergleiche gemacht werden würden). Gut mit OffTopic...

Wenn NG Mal stirbt, nutze ich einen A1200 oder Mister FPGA und habe dort meinen Spaß. Also verbittert bin ich nicht, auch wenn mich oft alles ankotzt geht es weiter auch ohne OS4 Zukunft.