HelmutH hat geschrieben: ↑20. Oktober 2024 19:46
Im Handbuch steht, das der X5000 eine 64GB Speicherbegrenzung hat. Was kann OS4 verwalten
Kurz: 2GiB.
Ausflug in die Technik:
Der gesamte zur Verfügung stehende Adreßraum beträgt 4GiB (weil wir ein 32bit-System sind). Die "oberen" 2GiB werden für Kernel, Mainboardkomponenten, Erweiterungen, usw. benötigt. Die "unteren" 2GiB werden für RAM verwendet.
Durch die leider oft mißverstandene "ExtMem"-Funktionalität kann manche Software (z.B. die RAM Disk) tatsächlich mehr als diese max. 2GiB ansprechen, falls mehr RAM in der Kiste steckt. Aber das wird oft durch andere Software torpediert, die RAM grundsätzlich falsch alloziert (viel zu oft SHARED oder PUBLIC, obwohl gar nicht nötig ... anderes Thema) und damit für alle anderen blockiert.
Könnte es auch sein, das mein X5000 durch den scheinbar fehlerhaft funktionierenden RAM Riegel, 20-30 Sekunden braucht, um zu booten
Also, wenn Dein X5000 wirklich nur 20-30 Sekunden vom Einschalten bis zur Workbench braucht, dann würde ich echt gerne wissen, wie Du das hinbekommen hast!
Meiner braucht ab Kaltstart fast 1 volle Minute.
Aber ich vermute, Du meinst eigentlich die Zeit von Einschalten bis AmigaOS startet, also ungefähr bis zum AmigaOS-Bootlogo, richtig? Die Zeit setzt sich primär aus zwei Dingen zusammen: U-Boot und AmigaBoot. Wenn Dein X5000 hier so 30 Sekunden verbringt, ist das völlig normal. Braucht er deutlich längere Zeit, dann könnte das mit allem Möglichen zu tun haben. Von RAM (mehr als ein Riegel löst das bei manchen Fabrikaten aus) bis hin zu einem angestöpselten USB-Gerät. Nur durch Ausprobieren zu diagnostizieren (wie ich in Deinem X5000-Probleme-Beitrag schon ein paar Mal gesagt habe, glaub ich).
Und noch ein Ausflug in die Hintergründe für diejenigen, die es interessiert:
U-Boot verbringt am Anfang sehr viel Zeit damit, die GraKa zu initialisieren, seine X5000-Boingball-Animation zu laden und anzuzeigen, nach Geräten (insb. SATA) zu suchen, USB zu initialisieren, usw. Selbst mit deaktivierter Todesboingballstern-Animation und minimaler Warte-auf-Taste-Zeit kommt man hier nicht unter 30 Sekunden weg, bevor erst Mal AmigaBoot gestartet wird. Das hat selbst dann auch wieder einen Timeout, bevor es das Kickstart läd und erst dann startet AmigaOS.
Bei mir läuft ein typischer Kaltstart so ab:
1) GraKa initialisiert, X5000-Logo wird angezeigt: 8,5s
2) U-Boot hat alles initialisiert, AmigaBoot wird angezeigt: 24,5s
3) Kickstart wurde geladen, AmigaOS startet: 6,5s
4) das restliche AmigaOS wurde geladen, Workbench wird angezeigt: 17s
Damit komme ich auf eine Kaltstartdauer von insgesamt ca. 56,5 Sekunden. AmigaOS selbst ist nach 17 Sekunden geladen, ca. 20 inkl. Kickstart. Ich könnte jetzt noch die AmigaBoot-Wartezeit vor dem Kickstartladen auf 0 runterdrehen, dann würde ich in Schritt 3) noch 3 Sekunden sparen können. Aber zum Preis der viel schwierigeren Kickstart-Auswahl (ich habe einige verschiedene, die ich regelmäßig nutze). Ansonsten ist an dieser Bootzeit wenig bis nichts mehr zu verbessern, wenn man nicht mindestens die Initsequenz in U-Boot oder den kompletten Bootvorgang selbst überarbeiten würde.
Genau deshalb ist die Warmstartfunktionalität so wichtig und es m.E. absolut fahrlässig, daß sie von RadeonRX kaputt gemacht wird. Hans de Ruiter sieht die Verantwortung hier aber an anderer Stelle.